Erstes Pflegestärkungsgesetz – nicht nur dynamische Anpassung ...

Gastreferent Josef Graß von der AOK - Gesundheitskasse erläuterte zunächst, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Geld von der Pflegeversicherung zu erhalten, und stellte anschließend die einzelnen Pflegestufen vor. Er wies die Gäste darauf hin, dass Leistungen nicht rückwirkend erbracht würden und eine frühzeitige Antragstellung deshalb äußerst wichtig sei.

Im Verlauf des Abends ging Josef Graß besonders intensiv auf die einzelnen Leistungsarten ein wie Pflegegeld, Pflegesachleistungen sowie Leistungen der Tages- und Verhinderungspflege. Denn hier werden die umfangreichen und vielfältigen Verbesserungen durch Inkrafttreten des ersten Pflegestärkungsgesetzes besonders deutlich. Nicht nur eine dynamische Anpassung in Höhe von vier Prozent hat in den einzelnen Bereichen stattgefunden, sondern auch eine deutliche Ausweitung der Unterstützungsangebote. So erhalten beispielsweise Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz in der Pflegestufe 0 - hierzu zählen u.a. Menschen mit Demenz - Zugang zu Leistungen der häuslichen Pflege. Sie hatten bisher keinen Anspruch auf Tagespflege oder Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Durch diese Maßnahmen sollen vor allem die Angehörigen entlastet und gestärkt werden, die durch die Pflege ihrer Lieben stark beansprucht sind. Für sie empfiehlt sich zwischendurch eine kleine „Auszeit" von der Pflege, um wieder neue Kraft zu tanken. Denn sie erfüllen einen Fulltime-Job und leben im ständigen Bereitschaftsdienst. Für diesen Fall gibt es die Verhinderungspflege, auch Pflegevertretung genannt, die durch die Kurzzeitpflege ergänzt wird. Der Pflegebedürftige begibt sich für die Zeit, in der der pflegende Angehörige z.1B. wegen Urlaubs, Krankheit oder anderer Gründe verhindert ist, in die Hände einer stationären Pflegeeinrichtung oder eines ambulanten Dienstes, welche die Versorgung zeitweise übernehmen. Aber auch die Tagespflege bietet Entlastung. Hier werden die Pflegebedürftigen tagsüber betreut und kehren abends wieder zurück nach Hause.

 

Die zahlreichen Fragen der Gäste und die bis zum letzten Platz gefüllte Cafeteria des Vinzentiushauses zeigen deut-
lich, welch großes Interesse von Seiten der Bevölkerung an den Neuerungen besteht. Auch künftig wird die Vinzentiushaus Offenburg GmbH über relevante Themen rund um Pflege und Gesundheit informieren.

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