Der Historische Altbau erscheint in neuem Glanz

Bewährtes erhalten und gleichzeitig neue Akzente wagen. Unter diesem Leitsatz hat die Vinzentiushaus Offenburg GmbH gemeinsam mit Architekt Stefan Ringwald das Historische Marienhaus in der Wasserstraße saniert. Ausgangspunkt war die Auflage der Baubehörde, dass nach Fertigstellung des neuen Marienhauses der alte, ehrwürdige Torbogen und die dazugehörende Treppe samt Türe des im Jahre 1906 erbauten Marienhauses wieder hergestellt werden muss. Beim Torbogen und der Treppe handelt es sich um roten Sandstein; die Türe besteht aus Eichenholz.

Architekt Stefan Ringwald ist es nun gelungen, die rote Farbe des Sandsteins aufzugreifen und in filigranen Betonsäulen und roten Fassadenteilen fortzuführen. So entstand ein sehr ansprechender neuer Eingangsbereich zum Historischen Marienhaus. Wer die Treppe nicht benutzen kann oder will, hat selbstverständlich die Möglichkeit, über einen barrierefreien Zugang über den Innenhof ins Gebäude zu gelangen.

Interessant ist auch: Das Historische Marienhaus war bis Mitte 2014 im Besitz der Katholischen Kirchengemeinde Offenburg. Es gehörte also gar nicht der Vinzentiushaus Offenburg GmbH. „Wir wollten das schöne, historische Gebäude in unmittelbarer Nähe zu unserem Pflegeheim sehr gerne übernehmen", so Geschäftsführer Döbele. Ziel war es, neben der Verwaltung und der Unterbringung der Sozialstation St. Ursula auch anderen caritativen Einrichtungen Räume anzubieten. Und das ist nun gelungen. So hat der Sozialdienst der Katholischen Frauen (SKF) in den Kellerräumen einen Kleiderladen für Kindersachen eingerichtet. Außerdem wird im nächsten Frühjahr IN VIA, Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit in der Erzdiözese Freiburg e.V., mit seinem Regionalbüro und dem Mädchen- und Frauentreff von der Franz-Volk-Straße sowie dem Jugendmigrationsdienst aus der Klosterstraße in das Historische Marienhaus einziehen. Damit sollen Verknüpfungen zwischen den Anbietern geschaffen werden. Senioren, Jugendliche und junge Mütter können sich so in einem Quartier begegnen.

Im zweiten Obergeschoss ist eine Physiotherapie-Praxis eingezogen und komplettiert damit das Angebot. Die Sanierungsmaßnahme erfolgte in enger Abstimmung mit der Stadt Offenburg. Neben neuen Fenstern, die nun die ursprüngliche Form haben, erhielt das Gebäude einen neuen Farbanstrich, und die vielfältigen Sandsteinflächen wurden gereinigt und, wo nötig, ausgebessert, teilweise sogar ersetzt. Ein besonderer Akzent ist auch die „grüne Wand", die an der Südseite, im Innenhof gelegen, heranwachsen soll. Hinter diesem Gebäudeteil befindet sich seit Jahrzehnten der Aufzug, weswegen keine Fenster eingebaut werden konnten.

Ein Unternehmen, das seit 1884 in Offenburg besteht, ist auch der Tradition und dem Erhalt seiner Historischen Gebäude verpflichtet. Dieser Verpflichtung ist die Vinzentiushaus Offenburg GmbH gerne nachgekommen. Die Gesellschaft geht von Kosten für die umfangreiche Sanierungsmaßnahme von rund 850.000 EUR aus. Die Stadt Offenburg bezuschusst die Renovierung mit einem Anerkennungsbeitrag von rund 4.500 EUR.

 

 

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